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Der Name von Maler J.Ratschow ist unzertrennlich
verbunden mit den Märchen, besonders mit Tiermärchen.
„Ich wollte“, sagte der Maler, „ein Märchenwesen zeichnen, das ein
Tierchen ist und gleichzeitig die Menscheneigenschaften in sich fragt. Das
faszinierte mich am meisten.“
Und tatsächlich, er schuf eine ganze Welt der einzigartigen ,,Ratschow’s
Tieren’’. Er erhielt das natürliche Aussehen des Tieres, gab ihm aber eine
menschliche Kleidung, Mimik, Gebärde. Seine Aufgabe war nicht nur den
Inhalt, sondern auch den Sinn und die Stimmung des Märchens wiederzugeben.
Nur ein sehr kleiner Teil seiner Zeichnungen ist in unserer Ausstellung
präsentiert. Heute kann man es kaum glauben, aber als er seine ersten
Werke mit menschenähnlichen Tieren präsentiert hatte, war der
Verleger etwas verwirrt. Das war eine völlig neue Art. Noch niemand
zeichnete auf diese Weise. Es dauerte beinahe ein Jahr, bis der Verlag sich
endlich entscheidet, diese Zeichnungen zu veröffentlichen (es war Ende der
vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts).
Und als sie endlich gedrückt wurden, gingen sie weg wie warme Semmeln. Phantasie,
Ausdruckskraft, Humor, Güte, die seine Zeichnungen ausstrahlten und
natürlich die graphische Meisterhand stießen auf einen lebhaften
Anklang bei Erwachsenen und Liebe bei den kleinen Lesern.
Jewgenij Ratschow wurde geboren in sibirischer Stadt Tomsk. Er hatte früh
seinen Vater verloren. Seine Mutter war eine Zahnärztin. Seine Kindheit
verbrachte er bei der Großmutter auf dem Land.
In seinen Erinnerungen ist Sibirien ein Märchenland geblieben. Die
Birkenhähne, die abends stolz an den Tannenzweigen sitzen… Seen voller
Fische und Enten... Und Pilze!.. Und Beeren!.. Aber als er 14 Jahre alt war
stirbt seine Großmutter. Er zieht zu Mutter, die damals im Novorossijsk
wohnte.
Die Fahrt durch unruhiges nach der Revolution Russland war anstrengend und
dauerte beinahe 3 Monaten. Nach der Ankunft in Novorossijsk fängt er
zunächst als Hafenarbeiter an. Aber er will zeichnen. Er begibt sich nach
Krasnodar, an die dortige Kunstschule. Die Krasnodars Kunstschule hatte damals
ein sehr hohes Niveau. Viele Lehrer kamen aus S.Peterburg und Moskau – sie
suchten im Süden eine Rettung vom Hunger, der damals in den beiden
Hauptstädten herrschte.
Nach der Kunstschule wollte Ratschow weiter studieren und begab sich nach Kiev,
an die Kunsthochschule, Abteilung Graphik.
Schon bald beginnen verschiedene Verlage ihn mit Zeichnungen zu beauftragen und
im Jahr 1935 kommt eine Einladung aus Moskau, vom Verlag ,,Detgiz’’
(Kinderverlag). Er zieht nach Moskau um, wo er bis zu seinem Tod im Jahre wohnt
(ausser 1941-45). Wie viele anderen, war er während des Krieges an der
Front, wo er für eine Frontzeitung arbeitete.
Man kann sagen, sein künstlerisches Schicksal ist gelungen. Die
Bücher mit seinen Illustrationen wurden in großen Menge in Russland
und im Ausland veröffentlichet, waren Bestandteil der zahlreichen
Ausstellungen. Einige seine Werke befinden sich in Museen.
Beinahe jedes Buch mit Ratschow’s Zeichnungen erntete zahlreiche Ehrenurkunden
und Auszeichnungen. Er hielt den Ehrentitel eines Volksmalers der Russischen
Föderation, wurde mit Staatlicher Prämie von Russland gewürdigt.
Im 1986 erhielt der Zeichner eine Ehrenurkunde des Internationales Rats in
Sachen Kinder- und Jugendliteratur der Unisef für seine Illustration zum
Buch der ukrainischer Volksmärchen ,,Die Kleine Ähre’’. Der
Entwicklung von Kinderbüchern verpflichtet, arbeitete Ratschow fast 20
Jahre im Verlag „Malysch“ (Der Kleine) als hauptverantwortliche Zeichner. Er
sorgte unter anderem für Verbesserung der Arbeitsbedingungen der
angestellten Zeichner.
Sein ganzes Leben widmete Ratschow den Kinderbüchern. Und bereute es nie.
– Es ist
eine sehr interessante Arbeit – sagte er.
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